MEIN ERSTER BESUCH BEI DER FRAUENÄRZTIN / DEM FRAUENARZT
DER ERSTE BESUCH BEI DER FRAUENÄRZTIN / BEIM FRAUENARZT
Aus Unsicherheit oder auch aus Scham zögern viele junge Frauen den ersten Frauenarzttermin hinaus. Doch diese Ängste sind unbegründet. Schliesslich ist die Ärztin / der Arzt dazu da, auf Deine Fragen einzugehen und diese kompetent zu beantworten.
Einer der wichtigsten Gründe für den ersten Besuch in einer gynäkologischen Praxis ist die Frage nach der passenden Verhütungsmethode, um sich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen. Gerade wenn sich ein Mädchen zu einer jungen Frau entwickelt, gibt es vieles, was neu und ungewöhnlich ist und vielleicht schon mit einem kurzen Gespräch geklärt werden kann. Da es grundsätzlich um sehr persönliche und intime Themen geht, ist die Wahl Deiner Ärztin / Deines Arztes eine Vertrauenssache.
ARZT ODER ÄRZTIN?
Das eigene Gefühl entscheidet, ob man sich lieber von einer Frau oder einem Mann untersuchen und beraten lassen möchte. Fachlich macht es keinen Unterschied. Am besten hörst Du Dich bei Frauen um, denen Du vertraust: Freundinnen, Mutter, Schwester. Eine persönliche Empfehlung ist häufig besser als eine Recherche im Internet.
DIE VORBEREITUNG
Grundsätzlich ist der Besuch bei der Frauenärztin / beim Frauenarzt wie jeder andere Arztbesuch auch. Es gibt keinen Grund, sich zu schämen oder unwohl zu fühlen. Es ist hilfreich, wenn eine sehr junge Frau den Zeitpunkt der ersten Menstruation nennen kann. Weiter empfiehlt es sich, Zeitpunkt und Dauer der letzten Menstruation im Kalender schriftlich festzuhalten. Ebenso sind Angaben über den Rhythmus der Blutungen nützlich. Und noch ein Tipp: Wer sich vor dem Arztbesuch seine Fragen aufschreibt, braucht keine Angst zu haben, vor Aufregung die Hälfte zu vergessen.
Diese Informationen sind wichtig für die Ärztin / den Arzt:
- Eigene schwere Erkrankungen und/oder Erkrankungen der engeren Familienmitglieder (z. B. Thrombosen, Lungenembolie, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Krebs)
- Weitere Erkrankungen (z. B. Kopfschmerzen, Allergien)
- Regelmässige Einnahme von Medikamenten
- Zeitpunkt der ersten Menstruation (bei jungen Frauen)
- Zeitpunkt der letzten Menstruation
- Dauer der letzten Menstruation
- Beschwerden während der Menstruation wie Schmerzen oder zu starke Blutungen
DAS GESPRÄCH - FRAGEN ERWÜNSCHT!
Vor der ersten Untersuchung findet ein ausführliches Gespräch statt. Dieses ermöglicht nebst der fachlichen Beratung das gegenseitige Kennenlernen und schafft Vertrauen. Der Grund des Besuchs (Beratung zu Verhütungsmöglichkeiten, gynäkologische Probleme oder allgemeine Fragen) solltest Du der Ärztin / dem Arzt vorher klar mitteilen. Sie/Er wird in den meisten Fällen auch das Thema Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten ansprechen. Ob nebst dem beratenden Gespräch eine gynäkologische Untersuchung nötig ist, entscheidet die Ärztin / der Arzt vor Ort.
DIE GYNÄKOLOGISCHE UNTERSUCHUNG
Für die gynäkologische Untersuchung entkleidet sich die Patientin am Unterkörper und setzt sich auf den gynäkologischen Stuhl, wobei die Beine auf die seitlich angebrachten Beinstützen gelegt werden. Aus hygienischen Gründen trägt die Ärztin / der Arzt dünne Gummihandschuhe. Während der Untersuchung erklärt sie/er fortlaufend sein Tun und bereitet die Patientin auf die nächsten Schritte vor.
Der Ablauf der Untersuchung:
- Die Spekulumuntersuchung (dauert einige Minuten): Das Spekulum ist ein Instrument zum Öffnen und zur leichten Dehnung des Scheideneingangs, um die Untersuchung der Scheide, des Muttermundes und der gesamten Schleimhaut optimal zu ermöglichen. Entspannung und tiefes Atmen reduzieren das Druckgefühl und allfällige leichte Schmerzen im Unterleib. Zur Früherkennung des Gebärmutterhalskrebses (Zervixkarzinom) entnimmt der Arzt mit einem Bürstchen Zellproben von verschiedenen Schleimhautstellen und schickt die Proben zur weiteren Untersuchung ins Labor. Das kann etwas unangenehm sein, aber richtig weh tut es nicht.
- Das Abtasten mit dem Finger: Scheide und Muttermund werden mit einem Finger von innen abgetastet. Dabei übt der Arzt mit der Gegenhand leichten Druck auf den Unterbauch aus. Dadurch schiebt sich die Gebärmutter nach unten, wodurch sie besser abgetastet werden kann.
- Die Brustuntersuchung: Die Brust wird vorsichtig abgetastet, um eventuelle Knötchenbildungen festzustellen.
Schmerzempfinden sollte der Ärztin / dem Arzt sofort mitgeteilt werden. Die Untersuchungen brauchen Dir nicht peinlich zu sein, da es sich um Routineuntersuchungen handelt, die die Ärztin / der Arzt mehrmals täglich durchführt. Sollte etwas unklar sein – unbedingt nachfragen.
DIE NACHBESPRECHUNG
Im Anschluss an die gynäkologische Untersuchung findet ein abschliessendes Gespräch statt. Die Frauenärztin / der Frauenarzt informiert über die Untersuchungsergebnisse, erklärt mögliche Befunde und bespricht das weitere Vorgehen. Hier besteht erneut die Möglichkeit, Fragen zu stellen.